
„Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott.“ (Philipper 4,6), so lautet der Monatsspruch für Juli. Wir leben in Zeiten, in denen die Weltpolitik immer schnelllebiger und unberechenbarer wird, Zeiten, die weltweit von vielfältigen Krisen und Kriegen geprägt sind, die immer mehr Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen und anderswo nach auskömmlichen Lebensbedingungen zu suchen. Wir können dankbar sein, dass wir davon bisher verschont sind. Dennoch machen sich auch bei uns viele Menschen Sorgen um die Zukunft.
Sie werden weniger bedrohlich, wenn wir sie im Gebet und im Singen vor Gott bringen, wenn wir mit anderen darüber ins Gespräch kommen und sie teilen, wenn wir uns engagieren für eine offene und tolerante Gesellschaft.
Dazu bietet unsere Gemeinde auch im Juli viele Möglichkeiten. Das Gemeindeleben startet nochmal richtig durch, mit den Konfirmationsgottesdiensten, einer Orgelvesper, einem Kantoreigottesdienst, mit gemeinsamem Fußballschauen, dem Jugendcafé, dem Auenkeller und manchem mehr.
Eckhard Röhm
Liebe Gemeinde,
liebe Leserinnen und Leser,
die Sommermonate sind da – die Tage sind lang, die Sonne steht hoch, und für viele beginnen bald die Sommerferien. Es ist die Zeit zum Durchatmen, zum Innehalten und Auftanken. Auch wir im Newsletter-Team lassen es für einen Moment etwas ruhiger angehen und nutzen die Gelegenheit, um zurückzublicken: Vier Ausgaben liegen nun hinter uns – vollgepackt mit Geschichten, Veranstaltungstipps, Einblicken ins Gemeindeleben und kleinen Denkanstößen. Jetzt möchten wir schauen, was gut ankam, was neugierig gemacht hat und was wir vielleicht noch anders oder besser machen können.
In den vergangenen Monaten haben wir viele Rückmeldungen zum Newsletter erhalten – darüber freuen wir uns sehr! Immer wieder hören wir, dass die Texte gelesen, weitergeleitet oder zum Gesprächsanlass wurden. Das motiviert uns, weiterzumachen, Themen aus dem Gemeindeleben aufzugreifen und neue Formate auszuprobieren. Wie beim Sommerfest zeigt sich auch hier, wie lebendig, vielfältig und verbunden unsere Gemeinde ist.
Stichwort Sommerfest – Bei strahlendem Sonnenschein wurde die Auenwiese zum Treffpunkt für Groß und Klein. Musik, Tanz, Theater, Kunst und Kulinarik – es war ein Fest voller Begegnungen. Vielen Dank an alle, die mitgemacht, organisiert, geholfen oder einfach mitgefeiert haben! Wir haben viele alte Bekannte wiedergetroffen und neue Gesichter kennengelernt, die wir hoffentlich bald wiedersehen.
Viele alte Freunde wiedersehen, neue Menschen kennenlernen – das gilt nicht nur fürs Sommerfest, sondern auch für unsere diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden. Am 13. Juli feiern sie ihre Konfirmation und sagen Ja zu Gott und zum Glauben. Nach einem Jahr voller Fragen, Gespräche, Lachen, Gemeinschaft und Nachdenken. Auch sie haben in dieser Zeit alte Freundschaften vertieft und neue geschlossen. Die Gemeinde ist herzlich eingeladen, diesen besonderen Moment in den Gottesdiensten mitzuerleben.
Im August wird der Newsletter eine kleine Sommerpause einlegen – es erscheint keine Ausgabe. Am Ende dieses Newsletters finden Sie ein kurzes Feedback-Formular. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen, um uns Ihre Eindrücke mitzuteilen. Ihre Rückmeldungen fließen direkt in die Überlegungen zur Gestaltung der nächsten Ausgaben ein.
Herzliche Sommergrüße aus der Aue!
Florian Pluntke
4. Juli um 19 Uhr
Auenkeller
Am Freitag, dem 4. Juli, gibt es ein großes SOMMER-Musikquiz, das Letzte vor der Ferienpause.
Anmeldungen wie immer in Gruppen bis max. 6 Personen. (Restlos ausgebucht)
Wir freuen uns also, mit Euch musikalisch den Sommer zu begrüßen. Einlass wie immer um 19 Uhr – und es wartet der hungrige Hut.
ab 4. Juli, jeweils 30min. vor Anpfiff
Jugendraum
Mit Klara Bühl, Lea Schüller und Co. zum nächsten Titel? Im Juli zeigen wir alle EM-Spiele mit deutscher Beteiligung live – auf großer Leinwand und in bester Gesellschaft. Dazu gibt’s kühles Bier, Snacks und eine ordentliche Portion Fußballbegeisterung. Komm vorbei, fieber mit und erlebe die Spiele in echter Turnieratmosphäre! Die Gruppenspiele sind am 4. um 21 Uhr / 8. um 18 Uhr / 12. um 21 Uhr. Weitere Termine folgen gegebenenfalls.
6. Juli um 16 Uhr
Auenkirche
In der Auenkirche erklingen Vivaldis berühmte „Vier Jahreszeiten“ – interpretiert von Amadeus Heutling an der Violine, begleitet vom Darius Quartett. Jeannette Rasenberger verleiht dem Abend mit ihrem Gesang eine besondere Note, Andreas Wolter begleitet an Cembalo und Klavier. Im zweiten Teil erwarten Sie italienische Lieder und musikalische Kostbarkeiten. Durch das Programm führt Karin Müller. In der Pause hat die Bar geöffnet.
22. Juli ab 17 Uhr
Gemeindewiese
Kurz vor den Sommerferien laden wir alle Schüler herzlich ein zum gemeinsamen „Grillen in die Ferien“. Bei kühlen Getränken, Leckerem vom Grill und eurem mitgebrachten Beitrag fürs Buffet wollen wir den Start in die freie Zeit feiern. Ob Spielen auf der Wiese, Quatschen mit Freunden oder Musik hören – hier ist Raum zum Abschalten und Auftanken vor dem Ferienstart. Komm vorbei und bring gerne noch jemanden mit! Und alle, die schon studieren, sind natürlich auch herzlich willkommen.
Aue hautnah
In diesem Abschnitt laden Mandy und Maren Menschen aus der Gemeinde zu einem Interview ein – mal nachdenklich, mal humorvoll, aber immer persönlich.
In diesem Monat haben wir unser Interview mit Sabine Sachse geführt. Sabine ist unsere Küsterin und weiß genau Bescheid was in der Aue anliegt und zusammen mit einem großem Team betreibt sie den Auenkeller, unsere Bar unter der Kirche.

Wir lange bist du schon in der Aue?
Ich wurde hier schon 1961 von Pfarrer Schubert getauft, habe meine Zeit in der Auenjugend und meine Konfirmandenzeit hier verbracht und wurde von Pfarrer Fuhrmeister konfirmiert (ich durfte gerade meine Goldene Konfirmation feiern), welcher mich und meinen Mann Dirk später auch getraut hat. Dann wurden unsere Kinder hier getauft und mit dem Beginn meiner Tätigkeit in der Küsterei Anfang der 90ziger Jahre kamen diese dann auch in der Ev. Kindergarten.
Wo bist du aufgewachsen?
Ich war immer ein Wilmersdorfer Kind und bin in der Nassauischen Str. aufgewachsen.
Was gehört alles zum Beruf der Küsterin?
Dazu muss man sagen, dass der Begriff Küsterin außerhalb Berlins von der Tätigkeit her völlig anders ausgeübt wird. Fälschlicher Weise wird die Tätigkeit von Laien oft eher in die Kirche (das Gebäude) projiziert, hier in Berlin übernimmt diese Aufgaben aber der Haus- u. Kirchwart. Bei dem Beruf der Küsterin sind es tatsächlich die Verwaltungsaufgaben in der Gemeinde. Der Beruf ist unglaublich vielfältig und lässt sich nicht wirklich knapp in Worte fassen. Man ist Ansprechpartner für alles und jeden.... – die erste Anlaufstelle, wenn man das Gemeindehaus betritt, Besucher, Helfer, Gruppen, Mitarbeiter, Suchende, Fragende.... Es geht um viele allgemeine Büroaufgaben wie z.B. Aufnahme von Kasualien, das Kassenwesen, die Schlüsselverwaltung, die Kalenderverwaltung und viele andere vor allem organisatorische Dinge. Aber das Schönste ist der tägliche Kontakt mit immer wieder unterschiedlichen Menschen. Kein Tag ist wie der andere und man weiß nie, wer als nächstes zur Tür hereinkommt und noch mehr Freude macht es, wenn man dem einen oder anderen helfen konnte und die Menschen mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht wieder gehen.
Was sind Deine Lieblingsreiseziele?
Meine Lieblingsreiseziele sind im Winter das wunderschöne Ellmau zum Skifahren und im Sommer liebe ich den Tegernsee schon seit über 40 Jahren. Hier hatte der liebe Gott besonders gute Laune, als er dieses Fleckchen Erde geschaffen hat. In den Bergen zu wandern und im Anschluss in einem der saubersten Seen Deutschlands Erfrischung zu finden ist ein Traum. Auch Mallorca ist immer eins meiner Reiseziele. Besonders beeindruckt aber war ich von Costa Rica. Die Freundlichkeit und die Lebenseinstellung der Einheimischen, das "Pura Vida" und die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt haben es mir sehr angetan. Es ist leider nicht gerade um die Ecke, aber ein Wiedersehen ist geplant.
Kannst Du uns etwas zur Geschichte des „Auenkellers" erzählen?
Der Entstehung des Kellers ist auf der Homepage der Auengemeinde eigentlich schon sehr gut erzählt und würde hier sicher den Rahmen sprengen. Es war ein alter Keller voll mit Gerümpel und durch Kohlen von früher, die die Kirche beheizten, schwarz wie die Nacht. Das Gewölbe hatte es uns angetan und in einer Neujahrslaune entstand dann die Idee, hier einen Ort der Begegnung zu schaffen, an dem sich Menschen treffen, austauschen und Freude haben. Wir erfuhren von den damaligen Pfarrern viel Unterstützung, seelisch – nach dem Motto: "Ihr macht das schon", wie auch finanziell. Mit vielen Helfern, Eltern aus der Kita und unserem damaligen Kirchwart Cliff Ellis wurde der Keller dann, was er heute ist. Inzwischen ist er über die Grenzen Wilmersdorfs hinaus bekannt (man findet sogar einen Hinweis auf einem Info-Umgebungs-Plakat der BVG im U-Bahnhof Blissestr. wo sich der Auenkeller befindet) und heute ist er zu einer festen Institution geworden und wir sind stolz, ihn jetzt schon über 25 Jahre mit Hilfe von Ehrenamtlichen jeden Freitag für Jung und Alt öffnen zu können. Aber es scheint immer noch viel zu viele Menschen zu geben, die den Weg dort runter noch nicht gefunden haben oder ihn das 1. Mal entdecken und sehr angetan sind von der Atmosphäre. Es ist auch schön, als Paar über so viele Jahre ein gemeinsames Projekt zu haben, das verbindet und wir hoffen, dass wir den Auenkeller auch gesundheitlich noch über meinen Ruhestand hinaus für die Menschen offenhalten und somit auch einzelne Projekte in der Gemeinde unterstützen können. Auch musikalische Veranstaltungen jeder Art werden gern besucht bzw. angenommen und er kann auch für Feierlichkeiten angemietet werden.
Wir suchen aber immer noch und immer wieder Menschen, die Lust hätten bei uns mitzumachen und uns zu helfen, dieses wunderbare Angebot weiterhin zu gewährleisten.
Was magst Du lieber Jazz oder klassische Musik?
Gern eher klassische Musik.
Gehst Du lieber ins Kino oder ins Museum?
Ich bin eigentlich eher der Kinogänger, aber wenn ich ab und an mal in einem Museum drin bin, vergesse ich oft die Zeit und will gar nicht wieder raus.
Dein aktives Berufsleben neigt sich dem Ende – was sind deine Pläne für die Zeit nach der Küsterei in der Aue?
Ich freue mich auf mehr gemeinsame Zeit mit meinem Mann, der jetzt inzwischen schon 1 Jahr im Ruhestand ist. Wir machen sehr gern Kurzreisen. Ich habe zwei erwachsene Kinder und 2 Enkelkinder, für die ich auch mehr Zeit haben möchte und wir haben einen Garten, in den ich viel zu wenig gehe. Vor allem freue ich mich auf mehr Zeit für meine Gesundheit, Zeit zum Kochen, Zeit für den Sport, Achtsamkeit und viele Dinge tun, die einfach Freude machen – wie z. B. der Auenkeller.
Was macht die Aue für Dich aus?
Die Aue ist für mich eine tolle lebendige Gemeinde, in der immer irgend etwas los ist. Ein Ort der Begegnung, wenn man diese sucht. Die Kirche an sich ist innen wie außen wunderschön, groß, stattlich und es ist für alle ein Segen, dass wir mitten in der Stadt so eine tolle Oase haben und unsere wundervolle Wiese noch keinem Neubau zum Opfer gefallen ist. Und, da ich ja schon so lange hier lebe und in Bezug auf meine Lebensgeschichte ist die Aue natürlich für mich auch NIE nur ein Arbeitsplatz, sondern auch immer irgendwie ein zweites Zuhause.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Das Interview wurde geführt von
Maren Weiß und Mandy Krönert.
Berge oder ans Wasser?
Also wenn du die Wahl hättest, wo du lieber einen Sommerurlaub verbringen würdest? Zieht es dich eher Richtung Alpen und du erklimmst dort die höchsten Berge, oder bist du doch eher Team Strandkorb und lauscht den Geräuschen der Wellen?
Der Newsletter Auen & Lilien erscheint monatlich im Auftrag des Gemeindekirchenrates der Auenkirche.
Ausgabe 4, Juli 2025
Redaktion:
Eckhard Röhm, Mandy Krönert, Maren Weiß, Yassin Handke, Florian Pluntke
Fragen und Einsendungen per E-Mail an handke@berlin.de
Der Newsletter ist Teil des Internetauftritts der Auenkirche. Die Redaktion ist für den Inhalt der Beiträge allein verantwortlich. Im Übrigen wird auf das Impressum der Homepage verwiesen.