Christus ist auferstanden! Mit diesen Worten grüßen sich dieser Tage in aller Welt Christ:innen. Und die Antwort lautet: Er ist wahrhaftig auferstanden! Es wird die nächsten Wochen in jedem Gottesdienst gesungen. Denn diese Hoffnung prägt diese Zeit zwischen Ostern und Pfingsten, die sogenannte österliche Freudenzeit - oder auch einfach nur die Osterzeit. In der Osterzeit haben die Sonntage alle besondere Namen, zum Beispiel Jubilate oder Kantate. Sie fällt zusammen mit dem Wiedererwachen der Natur - dies symbolisiert so sinnfällig, dass das Leben triumphiert über den Tod. Das ist gerade in diesen politisch so aufgewühlten, ja geradezu unheimlichen Zeiten eine wichtige Trostbotschaft für uns. Wir glauben an den Sieg des Lebens über den Tod, an den Sieg der Verständigung über die Zwietracht, den Sieg der Liebe über den Hass. Dafür wollen wir mit den vielfältigen Angeboten unserer Gemeinde ein Zeichen setzen.

 

Eckhard Röhm

Liebe Gemeinde,
Liebe Leserinnen und Leser,

 

die österliche Freudenzeit markiert eine Zeit des Umbruchs, auf den am Monatsende Himmelfahrt und dann Pfingsten folgen. Doch was heißt das für uns dieser Tage?

 

Nach der neutestamentlichen Überlieferung hatte Jesus seinem Jünger Petrus die Schlüssel des Himmels gegeben. Auf das sogenannte Felsenwort im Matthäus-Evangelium stützt die katholische Kirche bis heute das Papstamt, die Leitung der Kirche von oben; der Bischof von Rom in der Nachfolge Petrus soll Stellvertreter Christi sein. Wer dieses Amt künftig bekleiden wird, ist nach dem Tod von Papst Franziskus heute noch offen.

 

In unserer Kirche wird hingegen stärker von unten nach oben regiert. Während die Weltgemeinschaft gespannt auf den nächsten Papst wartet, wollen wir darum an dieser Stelle auch auf die anstehenden Wahlen zum Gemeindekirchenrat (GKR) Ende November hinweisen. Am 31. Mai wird der GKR die Zahl festgelegt haben müssen, wie viele Älteste gewählt werden sollen. Gegenwärtig gehören dem Leitungsorgan unserer Gemeinde neben den Pfarrpersonen neun Älteste an. Wer eine Kandidatur erwägt oder sich für die Details der Wahl interessiert, kann bei der Landeskirche weitere Informationen finden und sich überdies gerne bei mir persönlich erkundigen. Eine passende Gelegenheit mit allen GKR-Mitgliedern ins Gespräch zu kommen, bietet ferner der Dankeschön-Abend für die Ehrenamtlichen am Montag, 19. Mai.

 

Die Suche nach Leitung und Verantwortung für das gemeinsame Zusammenleben reicht über die originär kirchlichen Fragen hinaus. Zu Beginn des neuen Monats erwarten wir neben einem neuen Papst, dass Friedrich Merz zum zehnten deutschen Bundeskanzler gewählt wird. Ungeachtet der parteipolitischen Präferenzen der Redaktionsmitglieder, hoffen wir als Gemeinde sehr, dass es der neuen Bundesregierung gelingen wird, wichtige Reformen voranzutreiben, Vertrauen zu stiften und dabei den Menschen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Blick zu behalten. Uns besorgt der anhaltene Vertrauensverlust in die Politik und in Menschen sehr, die Verantwortung für uns alle übernehmen. Diese Tatsache bleibt ein Auftrag für Repräsentanten und Repräsentierte gleichermaßen, der nur gemeinsam wahrgenommen werden kann.

 

Nicht zuletzt ist es uns daher ein Anliegen, gerade in dieser Zeit auch in unserer Gemeinde und in der Nachfolge Christi zusammenzukommen. Wir möchten einen Raum für die Kontroverse erhalten und zum Gespräch einladen; von Fakten auszugehen, die Bewahrung der Schöpfung nicht zu vergessen, auch und gerade aktuelle Fragen zu stellen und dabei das Band der Mitmenschlichkeit nicht zu verlieren – das ist unser gemeinsames Ziel.

Dies vor Augen laden wir Euch im Mai ganz herzlich zu drei weiteren Themenabenden (13., 20. und 27. Mai) ein. Namensgebend ist der Klimaschutz, der eigentlich in erster Linie Menschheitsschutz ist und bleibt. Während das Thema selbst öffentlich in den Hintergrund getreten ist, möchten wir die Hintergründe beleuchten: Welche Orientierung können uns biblische Texte wirklich geben? Wie wird Klimaforschung in die Politik implementiert? Und wie können wir im Gespräch mit jungen Klimaaktivisten einander besser verstehen?

Es sind Fragen wie diese, die der Zeit angemessen sind und uns – auch als Christen – herausfordern. Wer und was kann leiten und Orientierung geben? Worin liegt die Verantwortung der Wortverkündigung?

 

Wir sind nicht Papst und auch nicht Kanzlerin. Und doch sind wir auf der Suche – gemeinsam. Für uns, für andere. Sucht mit!

 

Herzliche Grüße aus der Aue!

Yassin Handke

  13./20./27. Mai um 19:30 Uhr   
Gemeindesaal

Die Auenkirche lädt zu drei Abenden ein, an denen Klimaschutz aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wird – theologisch, wissenschaftlich und aktivistisch. Es geht um unsere Verantwortung als Christ:innen für die Schöpfung, um die Rolle von Forschung und Politik in der Gestaltung nachhaltiger Zukunft und um die Frage, wie Klimagerechtigkeit und Demokratie zusammenhängen. Im Anschluss ist Zeit für Austausch und Diskussion.

  16. Mai um 19 Uhr    
Auenkeller

ZIG-ZAG hält uns seit 25 Jahren die Treue und wird uns mal wieder so richtig einheizen. Ille Hamma ist ein Ausnahmesänger, Musikproduzent und Loopartist aus Berlin. Sascha The Pascha ist ein begnadeter Gitarrist und Sänger aus Berlin. Über die Jahre spielten sie mit ihren Eigenkompositionen und gelungenen Mash-ups hunderte von Shows. Für ihre WM-Hymne „Wir holen den Cup nach Haus“ gab es sogar die goldene Schallplatte.

  18. Mai um 10 Uhr     
Auenkirche

Der vierte Sonntag nach Ostern heißt Kantate – lateinisch für „singt“, singt dem Herrn ein neues Lied (Psalm 98). Dieser Sonntag steht ganz im Zeichen der Musik. Im Festgottesdienst singt die Auenkantorei unter der Leitung von Kantor Winfried Kleindopf Werke von Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach, begleitet von Orchesterinstrumenten. Die Predigt hält Pfarrer Norbert Zakrzewski-Fischer.

  18. Mai ab 14 Uhr     
Start auf der Auenwiese

Fünf Kirchen, fünf Klangräume: Erleben Sie 25-minütige musikalische Highlights an verschiedenen Orten in Charlottenburg-Wilmersdorf – von Chören, Orgel und Bläsern über Kammermusik bis zu Pop- und Romantikklängen. Ob zu Fuß, per Rad oder mit der U-Bahn – der nächste musikalische Halt ist nie weit. Der Eintritt ist frei, der Einstieg jederzeit möglich.
Wir beginnen auf der Auenwiese mit einem gemeinsamen Singen, begleitet vom Bläserkreis.

Großes Jugend-Tischtennis-Turnier

  30. Mai um 18 Uhr    
Terrasse

Die Jugend der Auenkirche lädt ein zum großen Tischtennisturnier! Alle Jugendlichen sind herzlich willkommen, ihr Können an der Platte unter Beweis zu stellen. Egal, ob Anfänger oder Profi – der Spaß steht im Vordergrund. Gespielt wird in lockerer Atmosphäre, mit kleinen Preisen für die Gewinner. Kommt vorbei, bringt eure Freunde mit und erlebt einen sportlichen Abend voller Action und guter Laune! Teilnehmende müssen sich bis 18:15 Uhr anmelden.

Die Aue im Goldrausch – Sommerfest 2025

  28. Juni ab 16:00 Uhr    
Gemeindewiese

Die Auenwiese wird zum stimmungsvollen Biergarten der 20er Jahre – mit Live-Musik, künstlerischen Einlagen und Spielen für die Kleinen. Es gibt viel zu entdecken, zu erleben und zu genießen: eine große Auswahl an Speisen und Getränke, gute Gespräche, sommerliche Atmosphäre und sogar eine Fotobox für besondere Erinnerungen. Stilvolle Outfits aus den 20ern sind ausdrücklich erwünscht – die Schönsten werden ausgezeichnet.

Aue hautnah

In diesem Abschnitt laden Mandy und Maren Menschen aus der Gemeinde zu einem Interview ein – mal nachdenklich, mal humorvoll, aber immer persönlich.

 

In diesem Monat haben wir unser Interview mit Uwe Seeberger geführt. Uwe engagiert sich in vielen Bereichen in der Gemeinde, man trifft ihn spätestens am Sonntag im Gottesdienst.

Uwe Seeberger schwimmt in einem Schwimmbecken

Wie lange bist Du schon in der Aue und wie lange warst du im GKR?

Ich gehöre seit 26 Jahren zur Auengemeinde und habe 20 Jahre ehrenamtlich im Gemeindekirchenrat mitgearbeitet.

 

Wo bist du aufgewachsen?

Ich bin in Ostfriesland und in Wilhelmshaven aufgewachsen. Also ein Küstenkind. Liebe Wind, Regen und Fischbrötchen. Mag die Sonne eigentlich gar nicht.

 

Gibt es schon ein neues Theaterprojekt?

Die Aufführungstermine für das neue Theaterstück stehen schon fest. Der Saal ist gebucht. Das muss ja in unserer lebendigen Gemeinde immer anderthalb Jahre vorher geschehen. Welches Stück gespielt wird, steht noch nicht fest. Das wird die Gruppe noch erarbeiten bzw. auswählen. Es muss ein Stück sein, indem 30 Personen, kleinere und größere Rollen haben … Gar nicht so einfach! Beim letzten Mal hat’s gut geklappt.

 

Woher kommt Deine Leidenschaft fürs Theater bzw. die Schauspielerei?

Der Liebe wegen! Meine Frau Christine ist Schauspielerin und ich musste ja irgendwann einmal einen Heiratsantrag machen. Der war natürlich echt und nicht gespielt. Seitdem ist meine Hauptrolle: Ehemann.

 

Du bist ein leidenschaftlicher Schwimmer, daher die Frage, wo schwimmst du am liebsten im Pool/ Schwimmbad, im See oder im Meer?

Meine Heimat ist das Meer, meine Sehnsucht ist die Ferne … Also, klarer Fall: in offenen Gewässern schwimme ich am liebsten. Meist in Ufernähe. Habe großen Respekt vor dem weiten Meer.

 

Wo bist Du lieber unterwegs, im Garten oder im Wald?

Mittlerweile lieber im Garten! Die dahinsterbenden Wälder machen mich etwas depressiv und es ist zu anstrengend, dies zu ignorieren.

 

Was magst Du lieber, die Oper oder das Kino?

Seit Barrie Kosky bin ich Fan der Komischen Oper. Aber ein Abend im Eva Kino ist auch wunderbar.

 

Nun steht ja Dein beruflicher Ruhestand bevor. Wie hast Du Dir vor 20 Jahren Deinen Ruhestand vorgestellt und wie ist jetzt Dein Plan?

Vor 20 Jahren hab ich mir glaube ich vorgestellt, dass ich bis mindestens 75 weiter arbeite. Also quasi forever young! Das war natürlich eine Selbstüberschätzung
Jetzt ist mein Plan: auf gar keinen Fall so lange arbeiten. Stattdessen: Bäume pflanzen.

 

Was wünscht Du Dir für die Aue?

Die Lebendigkeit und Eigenständigkeit der Gemeinde sollten erhalten bleiben.

 

Herzlichen Dank für das Gespräch!

 

Das Interview wurde geführt von
Maren Weiß und Mandy Krönert.

Warst du dieses Jahr bereits anbaden?

 

Gemeint ist natürlich echtes Anbaden – also der erste Sprung ins offene Gewässer: in einen See, einen Fluss oder das Meer. Kein Hallenbad, keine Therme – nur Natur, Kälte und Überwindung zählen! Bitte stimme mit ab, wir behandeln deine Antwort anonym. Im Anschluss siehst du das Gesamtergebnis. 

Der Newsletter Auen & Lilien erscheint monatlich im Auftrag des Gemeindekirchenrates der Auenkirche.

Ausgabe 2, Mai 2025

 

Redaktion:

Eckhard Röhm, Mandy Krönert, Maren Weiß, Yassin Handke, Florian Pluntke

 

Fragen und Einsendungen per E-Mail an handke@berlin.de

 

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