Auen und Lilien - Der Newsletter der Auengemeinde

Hoffnung, Stille, Auftrag – Novemberimpulse

Der November ist ein Monat des Erinnerns – an Vergangenes, an Verlorenes. Im November ist der Ewigkeitssonntag, wo wir an die denken, die in diesem Jahr von uns gegangen sind. Es ist auch ein Monat der Stille, der Besinnung und der Suche. Der Monatsspruch für November 2025 erinnert uns daran, dass Gott selbst ein Suchender ist: „Ich will das Verlorene wieder suchen, das Verirrte zurückbringen, das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.“ (Hesekiel 34,16)
Die politische Situation, die Sorgen um Frieden, Zusammenhalt und Menschlichkeit – all das fordert uns heraus. Und so können diese Worte in unserer Zeit ein Trost sein. Darin klingt Hoffnung an: Hoffnung auf Heilung, auf Rückkehr und Stärkung. Und das ist nicht nur eine Verheißung, sondern ein Auftrag an uns.
In unserer Gemeinde haben wir Orte, an denen Vertrauen wachsen kann. Orte, an denen Menschen aufatmen, Fragen stellen und Trost finden dürfen.

Lasst uns diesen November bewusst gestalten: mit offenen Augen, wachen Herzen und der Gewissheit, dass Gott bei uns ist – suchend, heilend, stärkend

Eckhard Röhm

Liebe Gemeinde,

liebe Leserinnen und Leser,

 

Anfang und Ende liegen nah beieinander. Diesen Monat führen wir uns wieder einmal vor Augen, dass mit jedem Abschied auch Hoffnungen und Zukunft verbunden sind: das Kirchenjahr geht zu Ende, ein neues beginnt. Mit dem Ewigkeitssonntag gedenken wir der Verstorbenen des letzten Jahres; in Trauer und Wehmut mischt sich der Glaube an ein Leben nach dem Tod; das Bewusstsein, dass wir geliebte Menschen im Herzen weitertragen werden. Und der Ausblick? Advent, Ankunft!

 

In diesen Anfangs- und Endzeiten sind wir als Gemeinde gefragt, zusammenzurücken und einander zu stärken. Gemeinsam Abschied nehmen, gemeinsam gedenken, gemeinsam sortieren und neue Wege beschreiten. Und wir tun es, hier in der Wilhelmsaue und überall dort, wo wir Gott begegnen.

 

Im November jährt sich die Reichspogromnacht, der Auftakt staatlich-organisierter Übergriffe und Verfolgungen durch die Nationalsozialisten gegen die jüdische Bevölkerung 1938. In rauer werdenden Zeiten ist es Aufgabe auch von uns Christinnen und Christen, an die Folgen von Hass und Hetze zu erinnern. Dankbar sind wir darum, dass die Uraufführung von Martin Torps Bonhoeffer-Oraotrium am Vorabend des Gedenktags in unserer Aue unter Beteiligung des Kammerchors stattfinden wird. Auch die neue Themenreihe zu den verschiedenen Facetten von Einsamkeit passt in diese kalte und dunkle, aber auch hoffnungsvolle Herbstzeit. Ganz praktisch wollen wir der Vereinsamung etwas entgegensetzen und zu Geselligkeit einladen. Mit bewährten Angeboten wie dem Adventskranzbasteln am 24.11. gibt es weitere Gelegenheiten zur Zusammenkunft.

 

Und schließlich sind Sie, seid ihr alle aufgerufen, am ersten Advent den neuen Gemeindekirchenrat zu wählen. Leitung ist in unserer Kirche eine Gemeinschaftsaufgabe; der Dank gilt allen Kandidierenden, die sich der Verantwortung stellen, die Gemeinde in die Zukunft zu führen - egal ob jung oder alt, Urgestein oder Neuzugang, sie alle bringen Gaben und Ideen mit, mit denen wir das Gemeindeleben befruchten und stärken können. In den Zeiten von Veränderungen infolge knapper werdender Ressourcen wollen wir auch hier zusammenrücken und für unsere Gemeinschaft arbeiten. Seien Sie uns behilflich mit ihrem Wirken und ihren guten Wünschen für Trost, Zusammenhalt und zukunftsfähige Entscheidungen!

 

Herzliche Grüße aus der Aue!

Yassin Handke

  8. November, um 20 Uhr     
Auenkirche

Das Bonhoeffer-Oratorium des Berliner Komponisten Martin Torp wird vom Kammerchor der Auenkirche unter der Leitung von Winfried Kleindopf uraufgeführt. In diesem 90-minütigen Werk für Solisten, Sprecher, Chor und kleines Orchester werden Gedichte, Essays und Gebete Bonhoeffers vertont und von einer tonalen, eher schlicht gehaltenen Musik begleitet, die den Fokus auf die ausdrucksstarken Texte Bonhoeffers legt.
Tickets online oder mittwochs von 15:00-18:00 Uhr im Gemeindehaus.

  3. / 10. / 17. November, um 19 Uhr  
Gemeindesaal

Einsamkeit kann uns in jedem Alter plagen. Jugendliche fühlen sich oft durch die neuen Medien und die sich rasant verändernde Gesellschaft und hohe Erwartungen allein, Freundschaften und Familie im "Real Life" geraten unter die Räder. Ältere Menschen sind bisweilen weniger mobil, erhalten weniger Besuch und vereinsamen so mit der Zeit. Über diese Fragen, die gesellschaftlichen Zwänge und einen guten Ausgleich zwischen sozialen Kontakten und Zufriedenheit mit sich selbst, laden wir herzlich zur neuen Themenreihe ein. Die Themenabende am 3. und 17.11. beinhalten Lesungen.

  9. November, ab 11 Uhr  
Auenkirche

Im Anschluss an den Gottesdienst stellen sich die Kandidatinnen und Kandidaten für den neuen Gemeindekirchenrat vor. Die Wahl ist am 30. November 2025. Sie berichten, welche Themen ihnen für die Zukunft der Aue am Herzen liegen und wofür sie sich einsetzen möchten. Nutzen Sie die Gelegenheit, die Menschen kennenzulernen, die in den kommenden Jahren die Arbeit unserer Gemeinde mitgestalten wollen.

St. Martin in der Aue

  11. November, ab  16:30 Uhr  
Beginn in der Auenkirche

Wie jedes Jahr wird es auch dieses Jahr St. Martin in der Aue gefeiert. Zubeginn mit einer kurzen Andacht in der Auenkirche. Anschließend werden wir mit einem Laternenumzug durch den Schoelerpark auf die Auenwiese wandern. Dort angekommen wird es eine Feuerstelle geben und die Gemeinde ist herzlich eingeladen, bei Bratwurst und Glühwein gemeinsam den Abend zu verbringen. Natürlich wird es auch was für alle die keinen Alkohol trinken etwas geben.

  30. November, ab 8 Uhr  
Rund um die Auenkirche

Und auch am 1. Advent ist die Aue mit Leben gefüllt, denn auch unser kleiner Adventsbasar findet wieder statt. Dieses mal mit einer kleinen Besonderheit: Die Wahl des Gemeindekirchenrats steht an. Das heißt, wenn du am 30. November kommst, setzt du kurz deine Kreuze für die Wahl und anschließend kannst du die kulinarische Vielfalt genießen. Von leckerer Suppe über Bratwurst hin zu Waffeln, oder bei einer Tasse Kaffee viele tolle Dinge an den Marktständen entdecken. Da ist gewiss für jeden, was dabei.

Ganz besonders diesen Monat finden noch viele weitere tolle Angebote in der Aue statt, über Konzerte in der Kirche, Live Musik im Keller usw.

Weitere Veranstaltungen

Aue hautnah

In diesem Abschnitt laden Mandy und Maren Menschen aus der Gemeinde zu einem Interview ein – mal nachdenklich, mal humorvoll, aber immer persönlich.

 

In diesem Monat haben wir unser Interview mit einigen Ehrenamtlichen des KiGo-Teams geführt. Das KiGo-Team ist eine Gruppe in wechselnder Besetzung, da immer mal wieder Familien hinaus- und andere hineinwachsen. Geleitet wird das Team von Kristina Westerhoff, und die musikalische Unterstützung kommt von der unermüdlichen Georgia Franken. Daneben gibt es zurzeit ca. zehn Teamer*innen. Manche davon sind seit vielen Jahren dabei, andere erst eine kleine Weile, und wieder andere werden in den nächsten Monaten ihren ersten KiGo leiten. Unsere Jahreshighlights sind das Weihnachtsbasteln am 3. Advent und unser Zeltlager am Ende der Sommerferien.

Foto von Altar des Kindergottesdiesntes

Wie lange seid ihr schon in der Aue?
Vibeke: Seit ich 2011 nach Wilmersdorf gezogen bin.
Cornelia: Ebenso wir. Wir wohnen auch seit 2011 in Wilmersdorf und lernten die Aue durch die Sonntagsgottesdienste langsam kennen.
Elke: Seit 1989/1990 gehöre ich zur Auengemeinde.
Carsten: Seit 2012 zuhause in Wilmersdorf und bewusst Mitglied in der Auengemeinde.
Anna: Seit der Taufe unserer Tochter 2022, 2019 sind wir nach Wilmersdorf gezogen.

 

Wo seid ihr aufgewachsen?
Vibeke: Ich komme aus Mülheim an der Ruhr, einer Stadt im westlichen Ruhrgebiet, einer Gegend, die Berlin in seiner sozialen und kulturellen Durchmischung nicht unähnlich ist.
Cornelia: Ich bin in einem kleinen Dorf in der Nähe von Münster aufgewachsen.
Elke: Ich bin in Köln aufgewachsen.
Carsten: Geboren und aufgewachsen und immer noch auch ein bisschen zuhause in Nordhessen, einem kleinen Dorf in der Nähe von Kassel.
Anna: Ich bin in einer oberfränkischen Kleinstadt aufgewachsen.

 

Wie seid ihr zum KiGo-Team gekommen?
Vibeke: Als mein ältester Sohn Philipp ungefähr ein Jahr alt war, haben wir das spontan an einem Sonntag mal ausprobiert. Es hat uns gefallen, und wir sind geblieben. Meine beiden Töchter sind quasi in den KiGo hineingeboren worden. Unsere Jüngste wurde sogar in einem KiGo getauft.
Cornelia: Ich bin vor sieben Jahren vom damaligen Team gefragt worden, ob ich vielleicht auch einmal den Kindergottesdienst gestalten möchte. Seitdem übernehme ich in regelmäßigen Abständen einen Kindergottesdienst und bin Teil vom Kigo-Team. Wir als Familie waren davor regelmäßige Besucher des Kindergottesdienstes.
Elke: Wann ich genau ins Team gekommen bin, kann ich gar nicht genau sagen. Ich glaube aber, dass mich Pfarrerin Katharina Reinhardt im Jahre 2005 gefragt hat, ob ich nicht bei KiGo mitmachen könnte – was ich dann auch gemacht habe.
Carsten: Kindergottesdienst in der Aue war ein schönes sonntägliches Ritual mit meinem Sohn und jetzt mit meinen Töchtern. Irgendwann habe ich angeboten – ich kann ja ab und zu mal der Ersatz-Musiker sein und mit der Gitarre die Lieder begleiten. Ach und dann fanden Vibeke und Cornelia, ich könnte doch auch einfach mal KiGos komplett gestalten. Darauf eingelassen – und es macht Spaß.

Anna: Nach der Taufe unserer Tochter haben wir mit unseren Kindern den Kindergottesdienst für uns entdeckt. Auf Vibekes Einladung hin habe ich irgendwann selbst einen Gottesdienst übernommen. So bin ich – ganz unerwartet, aber voller Freude – im KiGo-Team gelandet.

 

Wie läuft der Kindergottesdienst ab?

Wir feiern unseren Kindergottesdienst an den meisten Sonntagen der Schulzeit, an denen kein Familiengottesdienst stattfindet. Genaue Termine bitte immer der Auenzeitung entnehmen. Um 10.00 Uhr beginnt wir im großen Sonntagsgottesdienst. Die Kinder erhalten die KiGo-Kerze und tragen sie in den Gemeindesaal. Dort begrüßen wir uns alle mit der Musik. Wir singen ein Begrüßungslied und feiern danach einen Gottesdienst nach unserer eigenen Liturgie, die der des großen Gottesdienstes gar nicht so unähnlich ist. Anstelle der Predigt gibt es eine Geschichte, die anhand von Bildern oder Puppen lebendig und anschaulich erzählt wird. Die Kinder werden immer durch Fragen in die Geschichte eingebunden. Zum Abschluss beten wir im Kreis das Vaterunser und singen ein Segenslied. Anschließend wird zum Thema passend gebastelt oder gemalt. Einmal im Monat gibt es dabei auch Kaffee, Brötchen und Obst.

 

Jetzt haben wir pro Person 3 Fragen und bitten um spontane Antworten:

Lieblingsbuch?
Vibeke: Vom Winde verweht
Cornelia: Allerseelen von Cees Noteboom
Elke: Die unendliche Geschichte von Michael Ende
Carsten: Robi, Tobi und das FliWaTüt
Anna: Wüstenblume, Waries Dirie

 

Lieblingsmusikstück?
Vibeke: Die Zauberflöte
Cornelia: Die Lieder für Laute von John Dowland
Carsten: Es gibt so viel schöne und abwechslungsreiche Musik – ich kann mich nicht festlegen.
Anna: Ich mag gerne Latin Pop Songs, wie Hoy von Gian Marco

 

Lieblingsessen?

Vibeke: Risotto mit Salsiccia, Radicchio und Rotwein
Cornelia: Rote Beete mit Ziegenkäse und Walnüssen
Elke: Eierkuchen mit Apfelmus
Carsten: Ich bin bei Elke 😊
Anna: Cevice mit Pilzen 

 

Was macht die Aue für euch aus?

Vibeke: Die Aue ist ein guter Ort für meine Kinder.
Cornelia: Neben dem Kindergottesdienst ist es auch die große, grüne Wiese. Mitten in der wuseligen Stadt ist sie ein ruhiger Ort, der zum Spielen und Austauschen einlädt.
Elke: Die Aue ist für mich eine Gemeinde, in der alle füreinander da sind.
Carsten: Die Aue ist für mich so, wie Gemeinde sein soll.
Anna: Die Aue gibt Geborgenheit wie ein schönes Zuhause für Alle mit Garten.

 

Herzlichen Dank für das Interview und den Einblick in den Kindergottesdienst.

 

Das Interview wurde geführt von
Maren Weiß und Mandy Krönert.

Sofa oder Spaziergang?

 

Wofür würdest du dich entscheiden? Lieber mit einem Tee oder Kaffee im Sofa versinken und ein Buch lesen oder lieber noch einmal aktiv werden und bei herbstlichem Wetter einen Spaziergang durch den Nieselregen machen?

Der Newsletter Auen & Lilien erscheint monatlich im Auftrag des Gemeindekirchenrates der Auenkirche.

Ausgabe 6, November 2025

 

Redaktion:

Eckhard Röhm, Mandy Krönert, Maren Weiß, Yassin Handke, Florian Pluntke

 

Fragen und Einsendungen per E-Mail an handke@berlin.de

 

Der Newsletter ist Teil des Internetauftritts der Auenkirche. Die Redaktion ist für den Inhalt der Beiträge allein verantwortlich. Im Übrigen wird auf das Impressum der Homepage verwiesen.