Auen und Lilien - Der Newsletter der Auengemeinde

Bald auch als E-Mail-Newsletter verfügbar, hier schon eintragen und ab Tag eins dabei sein:

Voranmeldung E-Mail-Newsletter

Der Advent ist eine Zeit der Vorfreude und Erwartung. In dieser Zeit zünden wir Lichter an – Lichter, die in der Dunkelheit leuchten. In einer Welt, die von Unsicherheit und Ängsten geprägt ist, stehen diese Lichter für Hoffnung. Sie weisen auf den Gott hin, der auch in den schwierigen und verletzlichen Momenten unseres Lebens bei uns ist – der uns als das kleine Kind armer Leute begegnet. Von dieser Hoffnung spricht auch der Monatsspruch für Dezember 2025: „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.“ (Maleachi 3,20). Diese Worte werfen einen verheißungsvollen Blick in die Zukunft und laden uns ein, unser Vertrauen in Gott zu setzen, uns von seiner Gerechtigkeit und seinem Heil leiten zu lassen. Der Advent ist aber auch eine Zeit des Innehaltens und der Vorbereitung. Es ist der Moment, in dem wir uns fragen können: Was erwarte ich? Worauf bereite ich mich vor? Was brauche ich, um in dieser besonderen Zeit Frieden zu finden? Was nährt unsere Hoffnung auf Frieden in einer Welt, die so oft von Hass, Ausbeutung und Ausgrenzung geprägt ist? Auch in diesem Dezember gibt unsere Gemeinde vielfältig Raum, Gemeinschaft zu erleben und Hoffnung zu teilen. In unseren Adventsfeiern, der festlichen Aufführung des Weihnachtsoratoriums und des Magnificats von J. S. Bach, den Adventsgottesdiensten und den festlichen Gottesdiensten am Heiligen Abend und zu Weihnachten. In unserer Gemeinde finden wir Räume, in denen wir uns auf das Wesentliche besinnen können. Hier dürfen wir uns in der Gemeinschaft stärken und für andere ein Licht sein. Dafür wird es viele Gelegenheiten im Advent geben.

Möge dieser Dezember uns einladen, die Dunkelheit nicht nur zu ertragen, sondern sie mit dem Licht der Liebe und des Mitgefühls zu erleuchten.

 

Eckhard Röhm

Liebe Gemeinde,

liebe Leserinnen und Leser,

 

es ist Dezember! Vor Kurzem haben wir den Ersten Advent gefeiert; ein bunter Tag mit vielen Besucherinnen in der Wilhelmsaue bei Ständen, Suppe und gemeinsamem Singen ist es gewesen. Im Familiengottesdienst wurde getauft - und am Ausgang erstmals die Möglichkeit einer digitalen Kollekte erfolgreich erprobt. Am Abend wurde es dann zwar stiller, aber nicht weniger spannend. Die Auszählung der Wahl zum Gemeindekirchenrat ergab einen Anstieg der Wahlbeteiligung auf über 11% gegenüber 2022. Insgesamt haben 459 Gemeindeglieder abgestimmt, davon knapp 40% online. Für dieses rege Interesse an der Zukunft unserer Aue danken wir von Herzen - und wir wünschen unseren neuen Ältesten, die am 21. Dezember in ihr Amt eingeführt werden, Mut und Gottes Segen für Ihre wichtige Aufgabe. Die Wahlergebnisse sind online oder im Schaukasten vor der Kirche zu finden.

 

Inmitten all dieser Veränderungen entwickelt sich auch unser Newsletter weiter: Schon bald wird er erstmals direkt per E-Mail verschickt. Wer künftig bequem im Postfach lesen möchte, kann sich bereits jetzt – ganz oben in dieser Ausgabe – unverbindlich vormerken lassen. Wir freuen uns darauf, diesen neuen Schritt gemeinsam zu gehen und Sie weiterhin gut informiert durch das Gemeindeleben zu begleiten.

 

Herzliche Grüße aus der Aue!

Yassin Handke & Florian Pluntke

  19. Dezember ab 19:00 Uhr    
Gemeindesaal/Jugendraum

Unsere Jugend lädt zur fröhlichen Weihnachtsfeier ein! Euch erwarten lustige Teamspiele, spannende Quizrunden und jede Menge Spaß. Dazu gibt es Kekse und warmen Kinderpunsch, perfekt für einen gemütlichen Abend in der Adventszeit. Kommt vorbei, bringt Freunde mit und feiert mit uns ein festliches Jahresende!

  19. Dezember um 19 Uhr    
Auenkeller

Am letzten offenen Freitag, dem 19. Dezember, klingt das Jahr im Auenkeller traditionell mit weihnachtlichen Liedern aus – gesungen von unserer Gerhild, die seit vielen Jahren mit ihrer Stimme für eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre sorgt. Mitsingen ist ausdrücklich erwünscht, denn gemeinsam klingt es am schönsten. Der Eintritt ist wie gewohnt frei, der Hut wandert herum. Nach einer kleinen Pause begrüßen wir euch dann am 9. Januar wieder im Auenkeller und starten gemeinsam ins neue Jahr.

  13. Dezember um 18 Uhr     
Auenkirche

In der Auenkirche erklingt das Weihnachtsoratorium, in diesem Jahr ergänzt durch Bachs Magnificat. Der Lobgesang Marias – „Magnificat anima mea Dominum“ – lässt in festlichen Klängen aufleuchten, was Bach bereits in den 1730er-Jahren meisterhaft vertonte. Auenkantorei und Kinderchor, ein herausragendes Solistenquartett und das Barockorchester Concerto Brandenburg musizieren unter der Leitung von Winfried Kleindopf. Karten sind online sowie mittwochs von 15–17 Uhr im Gemeindehaus erhältlich.

Einführungsgottesdienst des neugewählten GKR

  21. Dezember, um 10 Uhr  
Auenkirche

Am 30. November wurde der neue Gemeindekirchenrat gewählt. Die gewählten Mitglieder werden nun im Gottesdienst feierlich in ihr Amt eingeführt und für ihren Dienst gesegnet. Dieser besondere Moment markiert den Beginn einer neuen Amtszeit und den Start gemeinsamer Verantwortung für die Zukunft unserer Gemeinde. Wir laden die gesamte Gemeinde herzlich ein, diesen Gottesdienst mitzufeiern.

  13. Dezember um 18 Uhr     
Auenkirche

Beim jährlichen Orgelfeuerwerk lässt Kantor Winfried Kleindopf die Orgel ein letztes Mal in diesem Jahr in voller Pracht erklingen. Freuen Sie sich auf ein musikalisches Feuerwerk mit kraftvollen Klängen, feinen Nuancen und festlicher Stimmung. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Orgel sind herzlich willkommen.

  4. Januar, nach dem Gottesdienst  
Auenkirche

Nach dem Gottesdienst lädt die Gemeinde herzlich zum Neujahrsempfang ein. Gemeinsam stoßen wir auf das neue Jahr an, kommen ins Gespräch und beginnen 2026 in fröhlicher und offener Atmosphäre. Alle sind willkommen!

Aue hautnah

In diesem Abschnitt laden Mandy und Maren Menschen aus der Gemeinde zu einem Interview ein – mal nachdenklich, mal humorvoll, aber immer persönlich.

 

In diesem Monat haben wir unser Interview mit Christine Ordon geführt. Christine leitet die Gruppe „Schreibwerkstatt“. Die Schreibwerkstatt gibt es seit nunmehr 9 Jahren. Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind von Anfang an dabei, andere sind im Laufe der Zeit dazugekommen. Aber alle sind älter geworden. Der Altersdurchschnitt liegt zurzeit bei rund 80 Jahren. Krankheiten und Schicksalsschläge verhindern mitunter das Kommen, sogar einen Todesfall hatten wir kürzlich zu beklagen. Derzeit sind bei den Terminen in der Regel 5–6 Personen anwesend. Eine gute Gruppengröße wären für uns 10–12 anwesende Personen.

Foto von Christine Ordon

Wir lange bist du schon in der Aue?
Seit 1985 wohne ich am Volkspark und gehöre zur Gemeinde. 

Wo bist du aufgewachsen?
Geboren 1954 in Berlin Buch, bis zum 7. Lebensjahr in Pankow aufgewachsen, kurz vor dem Mauerbau 1961 ist die Familie aus der DDR geflüchtet, verschiedene Flüchtlingslager, von 1961 bis 1963 haben wir in Würzburg bei der Oma gelebt, bis mein Vater in München Arbeit und Wohnung für eine Familie mit 4 Kindern fand. 1975 bin ich wieder nach Berlin gezogen, weil ich immer Heimweh hatte. Hildegard Kneef mit ihrem Lied "Ich hab noch einen Koffer in Berlin" hat mich immer zu Tränen gerührt. 

Was macht die Schreibwerkstatt?
Wir treffen uns dienstags von 10 - 12 Uhr in der Lounge der Aue. Üblicherweise sieht eine Schreibstunde wie folgt aus: 
– Blitzlichtrunde. Wie geht es Dir heute? 
- Kurze Entspannungsübung, um den Alltag hinter sich zu lassen.
– Schreibimpuls, d. h. ich schlage ein Thema vor.
– Eine halbe Stunde schreiben.
– Kleine Pause.
– Vorlesen der Texte.
Oft gehen wir nach dem Schreiben noch gemeinsam zum Mittagessen. Muss aber nicht sein.

Alle Gruppenmitglieder können Themen vorschlagen, aber meistens kommen sie von mir. Inzwischen fliegen sie mir zu. Angefangen haben wir mit biografischen Themen, aber heute beziehe ich sie aus Jahreszeiten, Feiertagen, aus tagesaktuellen Diskussionen, Zeitungsartikeln, Bildern, Veranstaltungen oder Ausstellungen, die ich gerade besucht habe, und natürlich dem Leben, meinem eigenen und dem der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ich halte meine Augen offen und bin immer auf der Suche nach geeigneten und neuen Impulsen. 

Schreibst du auch selbst Bücher oder Gedichte?
Ich schreibe seit Kindertagen. Aufsätze in der Schule habe ich geliebt und Briefe, später das tägliche Tagebuchschreiben. Kleine Geschichten haben mir schon früh geholfen, mit den Umbrüchen in meinem Leben zurechtzukommen und mir etwas von der Seele zu schreiben. Ein Buch habe ich noch nicht geschrieben, aber es gibt eine Sammlung von Texten über unsere Familiengeschichte, die ich noch zusammenfassen werde. Meine Mutter kommt aus Pommern, mein Vater aus Oberschlesien. Beide haben den Krieg miterlebt und im Berlin der 50er Jahre eine Familie gegründet, vier Kinder bekommen und 1961 die DDR verlassen. Das "Flüchtling sein" hat uns sehr geprägt, jedes Familienmitglied auf eine andere Weise, und diese Geschichte will ich für die nachfolgende Generation aufschreiben, damit sie verstehen, warum Oma oder Mutter und Vater diese oder jene Macke haben und wo ihre Wurzeln liegen.

Die japanische Gedichtform der Haikus mag ich besonders. Ab und zu versuche ich mich darin.

Wer ist dein:e Lieblingsautor:in?
Irvin D. Yalom ist mein Lieblingsautor. Ich besitze alle seine Bücher. Sein Buch "Unzertrennlich. Über den Tod und das Leben" hat mir sehr geholfen, meinen krebskranken Ehemann zu begleiten und mit seinem Tod und der Trauer fertig zu werden. 

Was machst du in deiner Freizeit gerne – Theater oder Oper?
Seit vier Jahren bestimmt ein Garten meine Freizeit und ist neue Leidenschaft: Die Jahreszeiten hautnah mitzuerleben, kreativ ein Stück Natur zu gestalten und zu sehen, wie Pflanzen wachsen oder auch nicht, ist großartig. Der Garten ist für mich eine Quelle für Freude, Überraschungen, Entspannung, Genuss mit selbst angebauten Kräutern, Obst und Gemüse, Ruhe und vor allem Naturerlebnissen hautnah. Für eine Großstadtpflanze wie mich eine neue Welt.

Welches literarische Stück empfiehlst du für die Adventszeit?
Zwei Bücher liegen seit Kurzem auf meinem Nachttisch und begeistern mich: "Erfülltes Leben" von Friedemann Schulz von Thun und "Unverfügbarkeit" von Hartmut Rosa. Den Tipp für diese Lektüre habe ich aus dem Vortrag von Frau Prof. Anne Grohn über "Einsamkeit praktisch" mitgenommen. Die Reihe "Themenabende" ist übrigens sehr inspirierend. Danke dafür!

Was macht die Aue für dich aus?
Die Aue ist für mich seit über 40 Jahren eine Gemeinde, in der ich mich wohlfühle. In den Wechselfällen des Lebens, aber auch im Alltag ist sie ein Ort, an dem ich mich zu Hause fühlen kann.

Weihnachtsoratorium oder Driving Home for Christmas?

 

Zur Weihnachtszeit gehört auch Musik, und davon am besten ganz ganz viel. Die Auswahl wird auch jedes Jahr größer, und dennoch sind es die Klassiker, die wir alle immer wieder hören. Aber welche hörst du lieber:
Bachs Weihnachtsoratorium oder doch lieber "Driving Home for Christmas"

Der Newsletter Auen & Lilien erscheint monatlich im Auftrag des Gemeindekirchenrates der Auenkirche.

Ausgabe 7, Dezember 2025

 

Redaktion:

Eckhard Röhm, Mandy Krönert, Maren Weiß, Yassin Handke, Florian Pluntke

 

Fragen und Einsendungen per E-Mail an handke@berlin.de

 

Der Newsletter ist Teil des Internetauftritts der Auenkirche. Die Redaktion ist für den Inhalt der Beiträge allein verantwortlich. Im Übrigen wird auf das Impressum der Homepage verwiesen.