Auen und Lilien - Der Newsletter der Auengemeinde

In unseren Tagen sind viele Menschen sehr verunsichert: Werden die vielen Kriege und Konflikte auf der Welt noch zunehmen? Wie lange dürfen wir in Deutschland noch im Frieden leben? Wird unsere Gesellschaft zusammenhalten und wird es uns gelingen, gemeinsam für eine Zukunft zu arbeiten, in der alle Menschen genug zum Leben haben, gesehen werden und sich entfalten können? Im Wochenspruch (Lukas 17,21) lenkt Jesus den Blick weg von einer fernen Zukunft ins Jetzt. Das Himmelreich ist schon da, überall, wo Menschen einander beistehen. Wo wir denen Mut machen, die Angst haben, wo wir mit denen teilen, die in Not sind, wo wir ein offenes Ohr haben für die, die verunsichert sind, die auf der Suche sind. Aber wir müssen nicht immer nur stark sein, immer machen und machen und für andere da sein. Nein, wir dürfen uns ebenfalls an andere wenden, wo wir selber in Angst und verunsichert sind, wir dürfen Hilfe erbitten, wo wir nict weiter wissen. Es ist schön, wenn auch all dies in diesem Oktober wieder in unserer Auengemeinde geschieht, in den Gottesdiensten und den Gesprächen danach, in der offenen Kirche, im Auencafé, in der Auenjugend, in der Seniorenarbeit, in der musikalischen Arbeit – und an so vielen anderen Orten unserer Gemeinde.

 

Eckhard Röhm

Liebe Gemeinde,

liebe Leserinnen und Leser,

 

viel bewegt sich in unserer Gemeinde – manches klein und leise, anderes groß und mit weitreichender Bedeutung. In der bevorstehenden Gemeindeversammlung geht es um die Regionalisierung im Kirchenkreis: das engere Zusammenwachsen mit unseren Nachbargemeinden. Noch ist nichts entschieden, vieles ist offen – umso wichtiger ist das Gespräch darüber, wie wir gemeinsam in die Zukunft gehen wollen.

 

Auch die anstehende Gemeindekirchenratswahl wirft ihre Schatten voraus. Bald stellen sich Kandidatinnen und Kandidaten vor, die bereit sind, Verantwortung für das Gemeindeleben zu übernehmen. Sie stehen für Kontinuität, neue Ideen und den Mut, Wandel aktiv mitzugestalten.

 

Verändert hat sich auch unser Gemeindesaal: Über die Sommerferien wurde die Technik umfassend modernisiert. Neue Anlagen für Ton und Projektion eröffnen ganz neue Möglichkeiten. Dieses Projekt wäre ohne großzügige Unterstützung nicht möglich gewesen – daher danken wir von Herzen allen Spenderinnen und Spendern des Kirchgelds 2024, der Wilhelm-Weidemann-Stiftung und den Gruppen unserer Gemeinde: der Bücherstube, der Theatergruppe, der Seniorenarbeit und der Jugend. Durch Ihr und Euer Engagement können nun viele Veranstaltungen in neuer Qualität stattfinden.

 

So bleibt unsere Gemeinde in Bewegung – mit spannenden Fragen, wichtigen Entscheidungen und neuen Chancen. Wir freuen uns auf das, was kommt, und gehen die nächsten Schritte voller Vertrauen und Zuversicht.

 

Herzliche Grüße aus der Aue!

Florian Pluntke

  03. Oktober ab 14:30 Uhr    
Gemeindesaal

Bei Merlins Bart – der Hogwarts-Express hält wieder in der Aue! Am 3. Oktober tauchen wir gemeinsam in die magische Welt von Harry Potter ein und schauen alle Filme – mit zauberhafter Deko, Snacks, Popcorn, Getränken, festlichem Abendessen und Frühstück am nächsten Morgen. Der Unkostenbeitrag beträgt 5 €. Sichere dir schnell dein Ticket und sei dabei, wenn wir Hogwarts für eine Nacht lebendig werden lassen!

  12. Oktober, nach dem Gottesdienst  
Gemeindesaal

Veränderungen stehen an - Unter diesem Motto steht unsere nächste Gemeindeversammlung. Ab Januar 2026 schließen sich die Gemeinden in unserem Kirchenkreis zu Regionen zusammen. Warum dieser Schritt notwendig und sinnvoll ist, welche Veränderungen er mit sich bringt und wie wir dabei – ganz im Sinne Martin Luthers – eine Kirche bleiben, die nach vorn schaut und offen für Wandel ist, darüber wollen wir berichten und miteinander ins Gespräch kommen.

  24. Oktober um 19 Uhr    
Auenkeller

Am 24. Oktober heißt es wieder Mikro frei für unseren Karaoke-Abend! Nach der Sommerpause freuen wir uns auf einen stimmungsvollen Abend voller Lieblingssongs und spontaner Auftritte. DJ Bigbaer sorgt für die passende Auswahl – oder erfüllt Eure Wünsche – und bringt Euch garantiert in den Rausch des Singens.

  25. Oktober um 18 Uhr     
Auenkirche

Am 25. Oktober erklingen in der Auenkirche Frank Martins „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ aus dem Jahr 1943. Die bewegende Vertonung von Rilkes Prosadichtung verbindet Sprache und Musik zu einem intensiven Erlebnis voller Poesie und Ausdruckskraft. Gestaltet wird der Abend von Ute Florey (Mezzosopran) und Andreas Lisius (Klavier). Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Vorstellung der Kandidaten für die GKR-Wahl

  9. November, ab 11 Uhr  
Auenkirche

Am 9. November stellen sich im Anschluss an den Gottesdienst die Kandidatinnen und Kandidaten für den neuen Gemeindekirchenrat vor. Die Wahl ist am 30. November 2025. Sie berichten, welche Themen ihnen für die Zukunft der Aue am Herzen liegen und wofür sie sich einsetzen möchten. Nutzen Sie die Gelegenheit, die Menschen kennenzulernen, die in den kommenden Jahren die Arbeit unserer Gemeinde mitgestalten wollen.

Aue hautnah

In diesem Abschnitt laden Mandy und Maren Menschen aus der Gemeinde zu einem Interview ein – mal nachdenklich, mal humorvoll, aber immer persönlich.

 

In diesem Monat haben wir unser Interview mit Winfried Kleindopf geführt. Winfried ist unser Kantor und ist damit hauptverantwortlich für die große Vielfalt der musikalischen Angebote in unserer Gemeinde. 

Foto von Sabine Sachse

Wir lange bist du schon in der Aue?

Seit knapp 11 Jahren, im Oktober 2014 habe ich hier angefangen.

 

Wo bist du aufgewachsen?

In Rheinland-Pfalz, in der Edelstein- und Schmuckstadt Idar-Oberstein

 

Was gehört alles zum Beruf des Kantors?

Vieles...! Zunächst natürlich die musikalische Gestaltung der Gottesdienste mit Orgel-, Chor- oder Instrumentalmusik.
Dann die Leitung aller musikalischer Gruppen, die es in einer Gemeinde gibt. Hier in der Aue leite ich die Kantorei, den Kammerchor, den Vokalkreis, den Familienchor und anteilig den Bläserkreis, wenn mein Kompagnon Markus Mokosch verhindert ist. Die Kinderchöre werden von Laura Luckenbach geleitet, aber in organisatorischen Fragen bin ich da auch beteiligt. In der Auenkirche finden viele Konzerte statt, Orgelkonzerte (teils von mir selber gespielt, teils mit auswärtigen Solisten) und Konzerte von unserer Kantorei und dem Kammerchor. All dies erfordert sehr viel Organisationsarbeit, so dass ich durchschnittlich 70% meiner Arbeitszeit im Büro verbringe und leider nur 30% vor dem Chor oder an der Orgel. Als Kantor führe ich unterschiedlichste Musik auf, von Renaissance bis Gospel, vom einminütigen Choralvorspiel bis zur dreistündigen Matthäuspassion, und dabei arbeite ich mit Menschen unterschiedlichsten Alters und mit ganz vielfältiger musikalischer Vorbildung - von Laien bis Profis, von 5 bis 85 Jahren ist da alles dabei! Dadurch ist die Arbeit sehr vielfältig und nie langweilig, aber oft ist es auch fordernd, dies alles unter einen Hut zu bringen. Das Schöne dabei ist, dass ich weitestgehend selbstständig entscheiden kann, welche Musik ich wann aufführen möchte. Und es gibt eine riesige Auswahl wunderbarer Werke...

 

Welche Komponisten spielst du am liebsten und wieso?

Für uns Kirchenmusiker ist Johann Sebastian Bach natürlich ein Universum für sich. Nicht nur, dass er wahnsinnig viel für den kirchlichen Rahmen komponiert hat, sondern es handelt sich dabei auch um manche der besten Werke, die jemals komponiert wurden. Daher steht Bach auch bei mir immer wieder auf dem Programm, egal ob mit dem Chor oder auf der Orgel. Außerdem habe ich eine sehr große Vorliebe für romantische Komponisten wie Brahms, Mendelssohn, Widor, Franck, Reger oder Karg-Elert. Gerade für diese Musik zwischen 1850 und 1930 ist unsere Orgel ja auch besonders gut geeignet - u.a. deshalb habe ich mich damals auch hierher beworben.

 

Welche Musik - abseits der Kirchenmusik - hörst du gerne?

Jazz! Und ansonsten nur klassische Musik, vor allem Symphonik (derzeit steh Bruckner ganz hoch im Kurs, ansonsten Mahler und Brahms) und Klaviermusik (Ravel, alles aus der russischen Tradition von Rachmaninoff, Scriabin & Co.)

 

Was machst du in deiner Freizeit gern - eher Stadt oder Land?

Beides, mit einer Tendenz zur Stadt.
Fahrrad fahren, schwimmen, Museen und Konzerte besuchen, durch die Stadt tingeln und mich an guter Architektur und feinen Restaurants erfreuen

 

Welche Küche magst du gern?

Alles, was meine Frau macht, die eine exzellente Köchin ist!
Ansonsten sehr gerne mediterrane Kost, italienisch, französisch.

 

Wir haben Dank deines Engagements eine der schönsten Orgeln in Berlin. Welche kannst du noch empfehlen?

Meine persönliche Berliner Lieblingsorgel außerhalb der Aue ist die Orgel im Dom, 1903 erbaut und ganz original erhalten, ein perfektes Instrument für deutsche romantische Orgelmusik. Ansonsten sind es interessanterweise vor allem Orgeln in katholischen Kirchen, die ich in Berlin sehr interessant finde: St. Matthias (Winterfeldplatz), Corpus Christi (Prenzlauer Berg), St. Afra (Wedding) mit einer aus England angekauften Orgel, St. Marien (Friedenau). Und zur evangelischen Ehrenrettung: ganz wunderbar die neue Orgel der Charlottenburger Luisenkirche im barocken Stil und die Zehlendorfer Pauluskirche mit ihren zwei fantastischen Orgeln.

 

Was macht die Aue für dich aus?

Ich empfinde die Aue als eine sehr sympathische und offene Gemeinde, in der dank vieler toller und engagierter Leute viel los ist! Und die räumlichen Gegebenheiten sind wunderbar: eine schöne Kirche, ein sehr praktisches Gemeindehaus und dann noch der herrliche Garten!

 

Eine letzte Bitte: Hast du vielleicht auch eine Spotify-Liste, die wir mit dem Newsletter verlinken können und unsere stetig wachsende Leserschaft hoch und runter hören darf. Dankeschön!

Hm, so was wie Spotify nutze ich gar nicht. Ich habe ein prall gefülltes CD-Regal, höre aber auch viel über die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker.
Aber hier drei YouTube-Links:
Ravel: https://youtu.be/5WEB_uMqQyg?feature=shared
Brahms: https://youtu.be/1kKC99mokZk?feature=shared
Jazz: https://youtu.be/Gsz3mrnIBd0?feature=shared

 

Herzlichen Dank für das Gespräch!

 

Das Interview wurde geführt von
Maren Weiß und Mandy Krönert.

Pflaumenkuchen oder Zwiebelkuchen?

 

Was genießt du im Herbst lieber: Pflaumenkuchen oder Zwiebelkuchen? 

Der Newsletter Auen & Lilien erscheint monatlich im Auftrag des Gemeindekirchenrates der Auenkirche.

Ausgabe 5, Oktober 2025

 

Redaktion:

Eckhard Röhm, Mandy Krönert, Maren Weiß, Yassin Handke, Florian Pluntke

 

Fragen und Einsendungen per E-Mail an handke@berlin.de

 

Der Newsletter ist Teil des Internetauftritts der Auenkirche. Die Redaktion ist für den Inhalt der Beiträge allein verantwortlich. Im Übrigen wird auf das Impressum der Homepage verwiesen.